Die Feuerwehr Steinheim an der Murr besteht aus drei Einsatzabteilungen der jeweiligen Stadtteile. Des Weiteren existiert eine Jugendfeuerwehr (die der Jugendfeuerwehr untergeordnete Kinderfeuerwehr befindet sich aktuell im Aufbau) sowie ein Spielmanns- und Fanfarenzug. Für musikbegeisterte Jugendliche bietet der Jugendspielmannszug alle Einstiegsmöglichkeiten. Um altersbedingt ausgeschiedenen Kameraden die Möglichkeit zu geben, den Kontakt zur aktiven Wehr aufrecht zu erhalten, wurde ein Altersabteilung eingerichtet.
Alle Abteilungen inkl. ihren jeweiligen Abteilungsleitern sind dem Gesamtkommandant und seinem Stellvertreter unterstellt. Der amtierende Bürgermeister der Stadt Steinheim stellt die oberste Hierarchiestufe dar.
Die Zeiten der Brandbekämpfung mit Eimerketten und tragbarer Feuerspritze wandeln sich, und sie sind vorbei, als die Technisierung der Feuerspritze und der Feuerwehr begann.
Am 6. Februar 1873 wird eine (Pflicht-) Feuerwehr gegründet. Die beiden Kollegien (Gemeinderat und Bürgerausschuss) beraten und beschließen die Einsetzung einer Kommission zu Aufstellung der Feuerwehr-Statuen.
Die Pflichtfeuerwehr (190 Mann in 5 Zügen) ist hier vollständig organisiert. Die Abteilungen bestehen aus: Steiger und Retter, Spritzenmannschaft, Büttenträger und Wasserschöpfer, Flüchtungsmannschaft, Sicherheits- und Ordnungsmannschaft
Kommandant, Adjutant, 3 Hornisten und Retter, Abteilungsführer wie auch die Rotten- und Spritzenmeister tragen Messinghelme und Gurten. Steiger und Retter sind mit Seil, Axt, Pickel, Beil, Pfeife, Laterne und 8 Schlauchhaltern versehen.
Die Bedienungsmannschaft zur zweistrahligen Fahrspritze besteht aus 40 Mann und die zur Fahrspritze ohne Windkessel aus 12 Mann, je nebst Führer. Zur Bedienung der Handspritze sind 2 Mann beordert. Die Abteilung der Buttenmannschaft oder Wasserschöpfer hat 48 Mann, die Flüchtlings- wie die Sicherheitsmannschaft je 20 Mann.
1891 | Anschaffung eines Rettungskorbes von 700 l Inhalt. |
1892 | Vom 1. Zug der Feuerwehr werden 8 Freiwillige zum führen der Flöße bei Hochwasser aufgestellt. |
1898 | Am 4. September begeht Steinheim sein Feuerwehrfest zum Gedenken an die Gründung seiner Wehr im Jahre 1873. |
1921 | Am 31. Juli tritt an die Stelle der Pflichtfeuerwehr hier die Freiwillige Feuerwehr (Mannschaftsstärke: 124 Mann in 4 Zügen) unter dem bisherigen Kommandanten Gottlob Zwink, Zimmermann, und anstelle der Feuerlöschordnung vom 07.11.1887 wird eine neue entworfen, beraten und dem OA Marbach zur Genehmigung vorgelegt. Die Wehr erhält im gleichen Jahr eine mechanische Feuerwehrleiter, Steighöhe 12 m. |
1923 | Das 50jährige Jubiläum “feierte“ man mit einer großen Übung. Das Fest entfiel, da zu jener Zeit die Inflation (der Währungsnotstand) sich überschlug. Sie endete am 15.11.1923 mit der “Schaffung“ der Rentenmark. Das Inflationsrezept lautete: 1 Billion Inflationsmark, Papiermark, gleich 1 Rentenmark. |
1930 | Ein Spielmannszug wird aufgestellt (13 Mann). Führung: Rudolf Braun. |
1931 | Ein Löschzugwagen von der Firma Lieb, Blaubeuren, wird gekauft. Zum Kellerauspumpen wird keine Feuerspritze mehr zur Verfügung gestellt, sondern für die Einwohnerschaft eine Diaphragma-Pumpe (207,75 Mark) beschafft, weiter noch ein Schlauchtrockenapparat. |
1935 | Übergabe der ersten Motorspritze an die Wehr, eine Tragkraftspritze TS 8 von der Firma Ziegler in Giengen (Brenz). |
1939-1945 | Der 2. Weltkrieg brachte unzählige Fliegeralarme, und zu jedem musste eine Gruppe ausrücken. Durch den gehäuften Dienst und den Einzug von Wehrmännern zur Wehrmacht musste man auch eine Frauenabteilung aufstellen. Im Januar 1944 waren es 26 Frauen und Mädchen. |
1940 | Im März wird eine kombinierte Luftschutz- und Feueralarmanlage auf der Kelter installiert, das Großalarm-Sirenengerät von der Firma Telefonbau und Normalzeit in Stuttgart. |
1946 | Die Freiwillige Feuerwehr wird reorganisiert: Kommandant Eugen Haller, Stellvertreter Otto Klotz, Schriftführer und Kassierer Wilhelm Obenland, Geräteverwalter Friedrich Keppler. |
1948 | Wiederum fällt das 75jährige Jubiläum der Wehr in die schlimme Nachkriegszeit (wie schon das 50jährige), so dass man es auch mit einer großen Übung (und einem Jubiläumsabend in der Spielplatzhalle) begeht. |
1949 | Die Gemeinde kauft für den Lehrhof eine Motorspritze TS 8 Fabrikat Magirus für 2100 Mark. Es begann aber auch der Neubau eines Feuerwehrgerätemagazins, verbunden mit Gemeindewaschküche und Badeanstalt (jetzt auch Bäder und Massageinstitut) auf der Allmend vor dem Schaftor nach den Plänen von Architekt Knecht, Ludwigsburg. |
1950 | Einweihung dieses Magazins und Feuerwehrfest vom 15. bis 17. Juli. |
1953 | Der Lehrhof braucht und erhält 100 m Feuerwehrschläuche, eine Feuerlöscher für Öl- und Benzinbrände (Kohlenstoffdioxidlöscher) und einen ebensolchen für Elektrobrände. |
1956 | Am 16. September kann die Wehr ihr 1. Löschfahrzeug vom Typ TS 8 übernehmen. Es ist ein Daimler-Benz-Fahrzeug mit Vorbaupumpe. Pumpe und Aufbau stammen von der Firma Metz, Karlsruhe. |
1962 | Der ehemalig Spielmannzugführer Rudolf Braun erhält für 40jährige aktive Dienstzeit das goldene Feuerwehr-Ehrenabzeichen. |
1964 | Die Löschgruppe Lehrhof weiht mit einem Gartenfest ihren zum Teil in Eigenarbeit erstellten Unterrichtraum ein. |
1966 | 2. bis 4. Juli Feuerwehrfest, verbunden mit Fahnenweihe (Fahne von der Firma Burger in Munderkingen), Kreisfeuerwehrtag, Kinderfest, 1. Treffen der Spielmannszüge des Kreises Ludwigsburg und der Inbetriebnahme der neuen Feuermelde- und Alarmanlage mit 9 Feuermeldern und 31 Weckern. |
1969 | Kommandant Erich Trautwein erhält das goldene Feuerwehr-Ehrenabzeichen. |
1970 | Das Gerätemagazin wird durch den Anbau eines schönen geräumigen Unterrichtsraumes, einer Küche und eines Duschraumes erweitert. |
1972 | Nach der Eingliederung Kleinbottwars am 01.01.1972 wird seine Freiwillige Feuerwehr eine selbstständige Abteilung in der Feuerwehr Steinheim. Abteilungskommandant ist Heinz Haag, Kleinbottwar. |
1973 | Nach Eingliederung von Höpfigheim wird die Freiwillige Feuerwehr Höpfigheim als selbstständige Abteilung III in die Gesamtwehr aufgenommen. Abteilungskommandant ist Richard Sigrist. |
1975 | Die Abteilung II Kleinbottwar erhält eine neue Tragkraftspritze TS 8. |
1976 | Am 6. Juni erhält Steinheim ein neues Löschfahrzeug LF 16 / 8. |
1978 | Die Alarmierung der Feuerwehr wird auf den Notruf 112 umgestellt, es werden in alle Feuerwehrfahrzeuge und ins Gerätehaus Steinheim Funkgeräte eingebaut, für die Sirenen im Stadtgebiet werden Sirenensteuergeräte installiert. Die Weckerlinie wird teilweise stillgelegt, deshalb erhalten 20 Feuerwehrleute neue Funkmeldeempfänger. |
1980 | 25 neue Funkmeldeempfänger werden angeschafft, die Weckerlinie wird ganz abgebaut. |
1981 | Das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF wird an einen Feuerwehrkameraden als Sammelobjekt verkauft, da es nicht mehr durch den TÜV kommt. |
1982 | Nach einigen technischen Problemen mit der Funkalarmierung wird im Gerätehaus Steinheim eine Funkumsetzungsanlage installiert, die Abteilung Steinheim erhält sechs Handsprechfunkgeräte. |
1983 | 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Steinheim mit Steinheimer Tag. 4. bis 6. Juni Leistungsprüfungen in Steinheim. |
1984 | Kauf eines MTW (heute ELW) von der Fa. Bachert. |
1985 | Um- und Erweiterungsbau Lehrhof. |
1986 | Zum ersten mal Leistungsabzeichen von 2 Gruppen in Gold. Kommandant Helmut Trautwein wird Kreisfeuerwehr-Verbandsvorsitzender. |
1987 | 8. Mai Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Steinheim. |
1988 | Gründung der Jugendfeuerwehr Steinheim. |
1990 | 6. Oktober 60jähriges Jubiläum des Spielmannszuges. |
1991 | Kauf eines LF 16 / 12 von der Firma Ziegler, Ersatz für LF 16 TS. |
1993 | 120jähriges Jubiläum Freiwillige Feuerwehr Steinheim |
1995 | Chlorgasunfall Blankensteinschule, 6 Feuerwehrmänner kommen ins Krankenhaus. |
1996 | Zum ersten Mal leisten 2 Frauen Feuerwehrdienst in Steinheim. |
1997 | Ausrichten der Leistungsprüfung vom Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg. |
2000 | Im Sommer 2000 erhielt die Abteilung Höpfigheim für ihr aus Altersgründen ausgemustertes LF 8, ersatzweise ein fabrikneues Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W. |
2001 | Am 22. September erhält die Abteilung I Steinheim 2 neue Fahrzeuge, eine neue Drehleiter DLK 18 / 12 und den von der Firma Alcatel SEL ausgemusterten gebrauchten Gerätewagen GW-T. |
2002 | In den Abteilungen Kleinbottwar und Höpfigheim wird die Alarmierung auf digitale Alarmierung umgestellt. Nun werden alle Abteilungen über digitale Funkmeldeempfänger alarmiert. |
2005 | Im März feiert der Spielmanns- und Fanfarenzug sein 75jähriges Jubiläum. In der Blankensteinhalle findet ein Konzert zusammen mit dem Akkordeonorchester Steinheim statt. |
2007 | Das über 30 Jahre alte LF 16/8 wird durch ein modernes HLF 20/16 ersetzt. Dieses Fahrzeug wurde erstmalig in einer interkommunalen Zusammenarbeit beschafft |
2008 | Der in die Jahre gekommene GW-T wird durch ein Gebrauchtfahrzeug der Firma Porsche ersetzt. Der neue GW-T wird in Eigenleistung ausgebaut und Anfang März in Dienst gestellt. |